Der Marder hat in ein Kabel gebissen – was jetzt?

Tipps für Beratung zu Marderschäden

Der Marder hat in ein Kabel gebissen – was jetzt?

4. April 2022 agvs-upsa.ch – Marder verursachen an Fahrzeugen in der Schweiz pro Jahr Schäden in der Höhe von mehreren Millionen Franken. Garagisten sollten für die Kundenberatung wissen, wie man sich vor bösen Überraschungen unter der Motorhaube schützen kann.

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Marder sind ein wichtiger Teil unseres Ökosystems, haben allerdings kaum noch natürliche Feinde. Foto: Fotalia

pd. Ein Marderschaden ist für Autofahrende in erster Linie mühsam und kann zu einer unerwarteten Panne führen. Bleibt der Schaden aber gänzlich unentdeckt, kann es am Fahrzeug schnell zu teuren und gefährlichen Folgeschäden kommen. Das Gefahrenpotenzial von durchgenagten Kabeln oder Schläuchen ist gross: Es drohen Fehlfunktionen, Zündaussetzer oder bei einem angenagten Kühlmittelschlauch gar eine Überhitzung des Motors. Markus Peter, Leiter Technik & Umwelt beim AGVS empfiehlt Fahrzeughaltern beim Verdacht auf einen Marderschaden umgehend einen Besuch beim AGVS-Garagisten, um grösseren Schäden vorzubeugen. «Die Abrechnung erledigt der Garagist für seine Kunden oft direkt mit der Versicherung», erklärt Peter, «so bleibt den Geschädigten dieser Aufwand wenigstens erspart.» Alternativ können die Spezialisten ihren Kunden, bevor es überhaupt zu einem Schaden kommt, ein Marderabwehrsystem am Fahrzeug installieren. «Meine Empfehlung sind elektrische Schutzvorrichtungen, welche die Wirkung von Ultraschall und mehreren unter Spannung stehenden Kontaktplatten kombinieren», sagt Peter. Solche Geräte stossen ein für menschliche Ohren nicht wahrnehmbares akustisches Signal aus. Falls sich ein Marder dann trotz dieses Signals am Fahrzeug zu schaffen macht, wird er durch einen ungefährlichen, aber effektiven Stromschlag abgeschreckt.   

Marder haben Autokabel, Schläuche, Dämmmatten und Gummimanschetten zum Fressen gern. Darum entstehen jährlich mehrere Millionen Franken Schäden an Fahrzeugen in der Schweiz. Der Ausdruck «Fressen» stimmt so nicht ganz, denn Marder «fressen» die Bauteile von Fahrzeugen nicht, sie greifen sie im wortwörtlichen Sinne an. Die heimischen Steinmarder sind von Natur aus Einzelgänger, die sich in der warmen Umgebung von Motorräumen sehr wohl fühlen. Sie markieren bei jedem Besuch in einem Auto mit dem Setzen von Duftmarken ihr Revier. Bis dahin verursacht der Säuger auch noch keinen Schaden. Problematisch wird es, sobald einer seiner Artgenossen in denselben Motorraum gelangt und den Duft des anderen wahrnimmt. Bei ihm wird dadurch der Revierinstinkt geweckt. Darum beisst und nagt er dann an allem, was nach dem anderen Tier riecht. 

Vorsicht ist speziell in den Frühlings- und Sommermonaten geboten, da die meisten Marderschäden laut der Axa-Versicherung in den Monaten Mai und Juni gemeldet werden. Nämlich dann, wenn das Revierverhalten der Tiere aufgrund der Paarungszeit besonders ausgeprägt ist. Peter empfiehlt darum, regelmässig den Motorraum zu checken und vor dem Losfahren jeweils kurz den Boden unter dem Fahrzeug auf ausgetretene Flüssigkeiten zu untersuchen. Finden sich etwa Haare, Essensreste oder Marderkot unter der Motorhaube? Eine Sichtprüfung auf defekte Komponenten oder ein Besuch bei einem AGVS-Garagisten kann hier Schlimmeres verhindern. Wer sein Auto regelmässig auf verschiedenen Parkplätzen im Freien parkiert – beispielsweise auf kommunalen Parkplätzen –, der läuft Gefahr, in verschiedene Marderreviere einzudringen. Damit steigt das Risiko auf einen Marderschaden. Mit regelmässigen Motorwäschen kann diese Gefahr gemindert werden, denn dadurch werden die Duftmarker der Tiere neutralisiert. Sowohl bei der Motorwäsche als auch für die Beratung und Installation eines Gerätes zur Marderabwehr können AGVS-Garagisten ihren Kunden helfen. So kann der AGVS-Garagist beispielsweise für saisonal genutzte Fahrzeuge wie Oldtimer und Wohnmobile ein Gerät mit eigener Spannungsversorgung einbauen.
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