Toyota mit dem höchsten Gewinn im Corona-Jahr

Vergleich der Autokonzerne

Toyota mit dem höchsten Gewinn im Corona-Jahr

29. März agvs-upsa.ch – Der japanische Autohersteller Toyota erzielte 2020 die beste Performance im Vergleich der Autokonzerne. Unter den Newcomern kommt Tesla auf die zweithöchste EBIT-Marge.

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Quelle: Toyota 

pd. Die globalen Authersteller weisen im Corona-Krisenjahr 2020 dank starker Kosteneinsparungen und eines sich schnell erholenden chinesischen Automarktes überwiegend noch eine gute Performance auf. Zu diesem Schluss kommt der Automotive Performance Report 2021 des Center of Automotive Management, in dem regelmässig die weltweiten Markttrends sowie die Absatz- und Finanzkennzahlen der globalen Autokonzerne analysiert werden. Toyota und Tesla sind die relativen Gewinner des Kalenderjahres 2020, während die Allianz um Renault, Nissan und Mitsubishi angesichts hoher Verluste zu den Verlierern zählt. Die deutschen Hersteller kommen dagegen ins vordere Performance-Drittel.

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Abbildung 1: Absatz (PW / leichte NFZ) der 15 grössten Autohersteller sowie Elektroauto-Marken (in Mio. Einheiten). Quelle: Center of Automotive Management

Bedingt durch die Corona-Pandemie entwickelte sich der globale Fahrzeugmarkt stark rückläufig und beendet das Jahr 2020 mit einem Minus von 14,5 Prozent auf nunmehr 70,8 Mio. PW/L-NFZ. Dank einer leicht überdurchschnittlichen Absatzperformance überholt Toyota mit insgesamt 9,53 Mio. verkauften Fahrzeugen die Volkswagen Group (9,12 Mio.) und ist damit erstmals seit 2015 wieder der absatzstärkste Autokonzern der Welt. 

Besser als der Weltmarkt schneiden neben Toyota vor allem die chinesischen Konzerne SAIC, Geely (inkl. Volvo), BYD sowie der deutsche Hersteller BMW ab. Die reinen Elektroautohersteller bzw. Newcomer Tesla, Nio und Xpeng können im Vergleich zum Vorjahr sogar deutlich an Absatz zulegen. Die kürzlich zu «Stellantis» fusionierten Autohersteller Fiat-Chrysler und PSA sowie die alliierten Konzerne Renault und Nissan sowie Ford gehören mit einer stark unterdurchschnittlichen Absatzperformance zu den Verlierern. 

Die Finanzergebnisse der globalen Autohersteller korrelieren naturgemäss stark mit dem rückläufigem Fahrzeugabsatz. Das betrachtete Sample aus 13 OEMs weist insgesamt einen Umsatzrückgang von rund 13,3 Prozent sowie einen durchschnittlichen EBIT-Rückgang von rund einem Drittel (33,7%) auf. 

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Abbildung 2: Konzern-EBIT-Marge globaler Autohersteller (in %). Quelle: Center of Automotive Management

Den höchsten Gewinn (EBIT) erzielen Toyota und Volkswagen mit 15,5 bzw. 9,7 Mrd. Euro gefolgt von Daimler mit 6,6 Mrd. Euro und General Motors mit 5,8 Mrd. Euro. Tesla weist mit 1,75 Mrd. Euro erstmals überhaupt einen Gewinn für das Gesamtjahr aus, der überwiegend noch aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten stammt. Daimler, GM und Tesla sind die einzigen Autobauer, die ihren Gewinn im Corona-Jahr 2020 steigern können. Bei Ford bricht der EBIT um 58 Prozent auf nur noch 2,4 Milliarden Euro ein. Renault und Nissan vermelden im Jahr 2020 mit einem EBIT von -2,0 bzw. -1,86 Mrd. Euro die höchsten Verluste.

Die durchschnittliche EBIT-Marge des Samples lag im Kalenderjahr 2020 mit 3,4 Prozent ebenfalls deutlich unter dem Vorjahreswert (4,6%). Die höchsten EBIT-Margen erreichen wiederum Toyota und Tesla mit 7,1 bzw. 6,3 Prozent. Die deutschen OEMs schneiden allesamt leicht überdurchschnittlich ab. Zu den Low-Performern zählt insbesondere der US-Hersteller Ford, der nur noch auf eine Rendite von 2,1 Prozent kommt. Nissan und Renault verlieren deutlich und bilden mit einer negativen EBIT-Marge von -2,9 bzw. -4,6 Prozent die Schlusslichter.

Bedingt durch den Absatz- sowie den EBIT-Rückgang verringert sich ebenso der Gewinn (Automotive-EBIT) pro PW/L-NFZ für die meisten globalen Autohersteller. Daimler erreicht mit einem Gewinn von 2101 Euro pro Fahrzeug den höchsten Wert vor dem Volumenhersteller Toyota mit 1233 Euro. BMW muss starke Rückgänge verkraften und kommt nur noch auf einen Gewinn von 930 Euro/Fahrzeug. 

Auffällig ist, dass die Premiumhersteller Daimler und BMW seit 2017 nicht mehr an das hohe Niveau von mehr als 3000 Euro pro Fahrzeug anknüpfen können. Die Volkswagen Group erzielt im Corona-Jahr 2020 nur noch einen Gewinn von 731 Euro pro PW/L-NFZ und liegt damit nur noch knapp vor General Motors, die ihren EBIT leicht auf 661 Euro pro PW/L-NFZ steigern können. Ford erlöst pro Fahrzeug dagegen nur noch 341 Euro.

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Abbildung 3: Konzern-EBIT (Automotive) pro PW/L-NFZ 2016 – 2020 (in Euro). Quelle: Center of Automotive Management
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